Chronik der TMK St. Michael am Bruckbach

1939 - 1949

Doch mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 gibt es mit der Ausrückung zum Erntedankfest mit Volkstanz 1941, ein musikalisches Aus. Hierfür wurde die Musik von der Hitler-Partei, welche dieses Fest veranstaltete, für Werbezwecke noch einmal benötigt. Danach wurden von einigen Musikern, welche zum Teil auch in den Krieg mussten, Instrumente, Noten und Notenständer, im Gh. Brandstätter (Höfel) in einem Eck des Tanzsaales abgelegt, da dies auch zu diesem Zeitpunkt das Probenlokal war.
Doch 4 Jahre später, am 7. Juni 1945 entwenden sowjetische Besatzungssoldaten die der Ortsmusik gehörenden Instrumente und Notenständer (selbstverständlich ohne Bezahlung).

Mit dem Ende des zweiten Weltkrieges 1945 wurde der musikalische Betrieb wieder aufgenommen. Es wurden Notenständer und Instrumente teilweise wieder neu angeschafft. Auch eine einheitliche Kleidung musste wieder angeschafft werden. So wurde 1949 für 24 Personen schwarze Röcke mit weißem Hemd (welches später durch ein kariertes ersetzt wurde) und Hüte angekauft.

Um dies finanzieren zu können, wurde am Mittwoch dem 29.06.1949 am Feiertag „Peter und Paul“ das erste Musikfest mit Feldmesse in St. Michael abgehalten. Als Gastkapelle wurde St. Aegyd am Neuwalde geladen, da Gastwirt Mitterböck sen. von dort abstammte, und es hier noch eine Verbindung zu diesem Ort gab. In Summe sollen an die 10 Musikkapellen der Einladung gefolgt sein.

Dieses Fest erbrachte einen Reingewinn von ATS 7476,-. (€ 543,-)

1/8 l Wein kostete 6 Schillinge (~50 sent)

Die Anschaffung der neuen Tracht kostete ATS 5745,- (418,-) bestehend aus Janker, Hüte und Krawatten und wurde im Kaufhaus Andre in Seitenstetten am 2. 7. 1949 gekauft.

Nur zum Vergleich: ein Klarinettenblättchen kostete damals ATS 3,50 oder ein neues Trompetenmundstück ATS 30,-. Beim Musikball 1949 kostete ein 1/8 Wein ATS 6,-.

An dem folgenden Foto sieht man, wie man sich wieder an einem Tisch zusammengesetzt und musiziert hat.

Vier Jahre nach Kriegsende, im Jahre 1949 wurden lt. Kassabuch ATS 96.- Ausgaben an Maurerarbeiten für Musikerdenkmal getätigt. So ist anzunehmen, dass in diesem Jahr dieses Denkmal errichtet wurde.

Ausgaben für die Anschaffung des Steines selbst konnten wir noch nicht finden.

Es ist auch Tradition, das jedes Jahr am „Tag der Blasmusik“ aller verstorbenen, gefallenen und vermisten Kameraden an diesem Denkmal ihrer gedacht wird.

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